Gestern war ich beim Konzert von Ane Brun im Kesselhaus der Kulturbrauerei.

Und es war magisch.

Ane Bruns Musik begleitet mich schon viele, viele Jahre - aber wie sehr sie mir ins und ans Herz geht, das habe ich erst gestern wirklich gespürt. Mitten ins Herz.
Die Musik, die Worte, die Stimme, die Person und Persönlichkeit. Wunderbar.

Natürlich kam sie an einer Stelle auf die Anschläge in Paris zu sprechen, und ich müsste lügen, wenn ich nicht auch daran gedacht hätte. Nichts ahnend bei einem Konzert mit dem Tod konfrontiert zu werden, das ist einfach eine so unglaubliche Vorstellung. Wer denkt sich so etwas aus? Das ist ähnlich schrecklich wie bei einer Laufveranstaltung Bomben zu zünden, s. Boston Marathon. Da, wo man am wenigsten damit rechnet, trifft es am schlimmsten. Weil man danach ein bisschen die Angst mit sich trägt. Matthias Politycki schreibt in seinem Buch "42.195", dass Marathons seit dem Anschlag in Boston nicht mehr so unbeschwert sind, spürbar.
Angst ist definitiv ein Instrument der Terroristen, trotzdem heißt es, über sich hinauszuwachsen und sich von der Angst nicht von dem Schönen des Lebens abhalten zu lassen. Denn da hat man ja auch nichts von.

Wie gesagt, es war ein wunderschönes Konzert.

Gerade tauche ich mal wieder ein in meine ehemalige Blogwelt. In die Literatur. In das Gedankenleben. Das Formulieren und alles.

Anfang des Jahres habe ich einen Schreibworkshop mitgemacht, seither geistern mir zwei Romanideen durch den Kopf, die eine hat sogar schon Hand und Fuß, vielleicht sogar schon ein Beinchen. Ich habe mir jetzt selbst die Frist gesetzt, bis Ende November ein tragfähiges Plotgerüst zu haben - und den noch ausstehenden Figuren Gesicher zu geben. Es ist schon spannend, selbst etwas zu entwerfen, zu sehen, wie sich eine Idee weiterentwickelt, bis sie mich selbst überzeugt. Seither lese ich auch ganz anders, schaue quasi ein bisschen hinter die Kulissen anderer Autoren. Welche Kniffe sie ansetzen. 0815 hat mich schon immer gelangweilt, Wurzel aus 188 kann unter Umständen aufgehen. Ach, Lesen ist so persönlich!

Ich bin gespannt, wie's weitergeht. Alles. Das Schreiben, das Lesen, das Leben an sich.
In den letzten vier Wochen habe ich wahnsinnig viele Bücher gelesen - und die meisten davon haben mir sehr gefallen. Das darf gern so weitergehen.

Mein anderes Blog hat sich einen Idioten eingefangen.

Vielleicht mache ich erst mal hier weiter.