Vorsatz für Juni 2017:

Wieder mehr ins Internet schreiben.

;)

Nur zwei Monate nach der OP, die eigentlich zum Erhalt sowohl des Auges als auch der Sehkraft dienen sollte, ist mein Hund doch erblindet. Die Netzhaut hat sich komplett abgelöst.
Nach vier harten Wochen, in denen es fast unmöglich war, zu ihm in seiner nun dunklen Welt durchzudringen, ging es endlich wieder, sehr langsam aufwärts. Nun ist er seit fünf Monaten blind und meistert den Alltag wirklich prima. Sogar neue Situationen stellen kein Problem mehr dar. Einzig, wenn er fremde Hunde trifft, weiß er nicht, wie er sich verhalten soll. Ist oft einfach überrumpelt, dass da plötzlich jemand vor ihm steht. Spielt leider alles wieder in seine alte, eigentlich endlich abgelegte Leinenaggression. Aber, ach, wofür übt der Mensch, nicht wahr? Um sich zu bessern.

Meinem Hund wurde vorgestern ein Auge entnommen, am anderen "nur" die Linse. Auf dem ist er jetzt sehr weitsichtig. Bis alles verheilt ist, muss er einen Kragen tragen, damit er sich nicht durch Kratzen die Fäden am Auge zieht...
Dieser Kragen jedoch scheint sein Hörvermögen noch zusätzlich zum nun so eingeschränkten Sehvermögen zu beeinträchtigen. So richtig orten kann er mich nicht, wenn ich ihn anspreche. Meist setzt er sich dann erwartungsvoll vor den nächstbesten großen Schemen und schaut hinauf - wie er sonst zu mir hinaufgeschaut hat. Zu einem Auto, einem Baum, einem Gebüsch. Jedenfalls (noch) nicht zu mir.
Da er sowieso ein sehr unsicherer Hund ist, trifft ihn diese Veränderung noch mal mehr und unterspült so ziemlich alles, woran wir nun seit bald fünf Jahren arbeiten.
Heute jedenfalls habe ich festgestellt, dass, wenn ich mich sehr klein mache und von vorn anspreche, ihn anfeuere, dann kann er sogar wirklich geradeaus gehen und mir folgen. Manchmal muss man also nur den ersten Kniff finden, wie man sich dem Hund verständlich macht.
Und man darf nicht zu viel wollen. Er ist von diesem zehn Schritten - und den verstörten anderen - schon wieder total erschöpft und pennt.